Neurale Sprache

Sprache gestaltet Realitäten. Für einen strukturellen Wandel brauchen wir eine angemessene Sprache. Oft ist diese jedoch noch diskriminierend, absichtlich oder unabsichtlich.

Mehrgewicht ist ein neutralerer Begriff, der sich auf ein höheres Gewicht bezieht, unabhängig davon, ob es sich um Fett, Muskelmasse oder andere Gewebe handelt. Mehrgewicht kann aufgrund verschiedener Faktoren auftreten, wie zum Beispiel einer natürlichen Veranlagung zu einem höheren Gewicht oder einer größeren Muskelmasse bei Sportler*innen.

Der Begriff ist frei von Wertung, jeder Mensch hat eine unterschiedliche Körperzusammensetzungen und -größen.

Wieso Mehrgewicht und nicht Übergewicht?
Übergewicht bezieht sich auf ein höheres Körpergewicht im Vergleich zu einer bestimmten Norm oder einem bestimmten Standard. Es wird oft anhand des veralteten Body-Mass-Index (BMI) gemessen, der das Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße berechnet und viele weitere Faktoren einfach ignoriert. Der Begriff ist wertend und nicht neutral.

Größeninklusive Mode bezieht sich auf Kleidung und Designs, die für verschiedene Körperformen und -größen geeignet sind. In der Vergangenheit haben viele Modemarken nur von eine kleine Größenrange angeboten, die nicht die Vielfalt der tatsächlichen Körper der Menschen widerspiegelten. Das führte dazu, dass Menschen mit unterschiedlichen Körpertypen Schwierigkeiten hatten, passende Kleidung zu finden. Größeninklusive Mode hingegen strebt danach, Kleidung anzubieten, die für Menschen mit verschiedenen Körpertypen zugänglich ist. Das kann bedeuten, dass die Größenpalette erweitert wird, um größere oder kleinere Größen anzubieten, und dass unterschiedliche Proportionen und Passformen berücksichtigt werden. Das Ziel ist es, dass Menschen unabhängig von ihrer Körperform oder -größe Kleidung finden können, die ihnen passt und in der sie sich wohl fühlen.

Wir leben in einer fettfeindlichen Gesellschaft. Das bedeutet, dass unsere Kultur und unser soziales Umfeld negative Vorurteile, Diskriminierung und Stigmatisierung gegenüber Menschen mit Mehrgewicht aufweist. In einer fettfeindlichen Gesellschaft werden Menschen aufgrund ihres Körpergewichts oder ihrer Körpergröße abgewertet, nicht ernst genommen und diskriminiert.

Fettfeindlichkeit hat sich in verschiedenen Bereichen unserer Gesellschaft manifestiert, wie zum Beispiel in der Arbeitswelt, im Gesundheitswesen, in der Mode, in den Medien und in zwischenmenschlichen Beziehungen. Menschen mit Mehrgewicht werden mit Vorurteilen konfrontiert, die zu sozialer Ausgrenzung, Mobbing und psychischen Belastungen führen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass Körpergewicht nicht gleich ein Indikator für Gesundheit ist und dass diese fettfeindliche Einstellungen und Verhaltensweisen psychische Schäden anrichten und gesunde Menschen oft krank macht. Wir brauchen mehr Respekt, Toleranz und Gleichbehandlung aller Körperformen und -größen und es liegt an uns allen diese Bilder und Diskriminierungen aufzubrechen. Sprache zu verändern und sich dessen bewusst zu werden ist ein guter Weg.

Zertifikate & Gütesiegel

Und die Antwort auf die Frage, was ist eigentlich Deadstock?!

Der Global Organic Textiles Standard (GOTS) ist der weltweit führende Qualitätsstandard für organische Fasern. Inkludiert sind ökologische sowie soziale Kriterien und Anforderungen. Sie sollen den Endverbraucher*innen Sicherheit über den Herstellungsprozess und die Bedingungen bieten. Der Schwerpunkt des Gütesiegels liegt auf der ökologischen Korrektheit der Fasern. Dazu gehört unter anderem, dass für den Anbau der Baumwolle der Einsatz von Pestiziden verboten ist , ebenso wie der Einsatz von giftigen Schwermetallen, Formaldehyd, funktionellen Nanopartikeln oder gentechnisch veränderte Organismen.

Deadstock bezeichnet ein Inventar, welches übrig geblieben ist und keine direkte Verwendung mehr hat.

Engl. dead heißt ua. verbraucht/erledigt und eng. stock soviel wie Lagerbestand.

Hier handelt es sich also meistens um Stoffe, die andere Firmen produziert haben aber dann nicht mehr verwenden konnten oder wollten. Oftmals wird in der konventionellen Bekleidungsindustrie leider auch überproduziert um im Falle eines gut laufenden Artikels schnell nachproduzieren zu können. Da die Sparte der Biostoffe noch sehr sehr klein ist, ist Deadstock oft konventielle Ware und hat kein Gütesiegel. Jedoch denke ich es gibt kaum etwas nachhaltigeres als bereits produzierte Ware zu verarbeiten. Denn die Ressourcen, die bereits in den Anbau und die Herstellung gegangen sind, sind bereits verbraucht. Zusätzlich achte ich bei der Auswahl trotzdem darauf, dass die Stoffzusammensetzung meinen ökologischen Standards entspricht.

TENCEL™ Lyocell ist eine natürliche und nachhaltige Zellulosefaser aus Holz. TENCEL™ ist hierbei die geschützte Markenbezeichung (Trademark) der Firma Lenzing. Sie stellen Lyocell- und Modalfasern aus Holz in einem umweltbewussten Prozess her. Das besondere an dem Prozess ist, dass das zur Produktion der Faser benötigte Wasser wiederverwendet werden kann. Dadurch können ebenfalls mehr als 99% des Lösungsmittels wieder in den Produktionskreislauf zurück geführt werden. Also landen deutlich weniger Chemikalien im Abwasser und es wird viel weniger Wasser benötigt - yaaay!

Die Fair Wear Foundation ist eine unabhängige Stiftung mit Sitz in Amsterdam, die mit Bekleidungsmarken, Textilarbeitern und Branchengrößen zusammenarbeitet, um die Arbeitsbedingungen in Textilfabriken zu verbessern. Hier liegt der Fokus auf sozialen Standards und Themen wie der Zahlung eines existenzsichernden Lohnes und Arbeitszeitbegrenzung.

Das STANDARD 100 Label von Oeko-Tex sagt nichts über die Herstellung der Baumwolle aus. Also ob die Baumwollfelder zum Beispiel mit Pestiziden behandelt worden sind oder welches Saatgut verwendet worden ist, ist hierbei völlig irrelevant. Das Siegel garantiert die Prüfung der fertigen Bestandteile, d.h. ob Stoffe, Knöpfe und sonstige Accessoires frei von Schadstoffen sind und gesundheitlich unbedenklich. Einfach gesagt: ein Mindeststandard, der eingehalten werden sollte, den wir wollen nicht vergessen - die Haut ist unserer größtes Organ.

Über die biologische Herstellung eines Textil sagt der Standard nichts aus.

Nachhaltiges Waschen

Ein spannendes Thema. Denn wir Menschen verwenden in der westlichen Welt viel Energie und viele Pflegeprodukte, um unsere Wäsche zu säubern. Wir neigen außerdem dazu, einige Kleidungsstücke zu häufig und andere zu selten zu waschen. Daher... Hier unsere Tipps.

Grundsätzlich gilt: soviel wie nötig, so wenig wie möglich.

Außerdem kommt es auf das Material an, aus dem dein Kimonorah ist. Oft findest du ein Pflegeetikette in der Innenseite. Da steht drauf, aus welchem Material dein Kimonorah ist und auch die empfohlene Pflege.

Wichtig ist, dass du am besten alle Kimonorah in ein Waschsack gibst, damit er nirgendwo hängen bleibt.

Jetzt kannst du dich aber auch hier weiter durchklicken und lernen, wie du generell unterschiedliche Fasern am besten wäschst.

Lyocell liebt Wasser. Daher empfehlen wir immer erstmal eine leichte Reinigung mit einer Wasser-Sprühflasche. Zum Beispiel mit der gleichen Sprühflasche, die du auch für deine Pflanzen benutzt. Das Textil ein bisschen anfeuchten und aushängen lassen. Gerne auch an der frischen Luft. Das glättet auch gleich die Faser und erspart das Bügeln.

Natürlich kannst du Tencel bzw. Lyocell aber auch in der Waschmaschine waschen. Wir empfehlen 30 Grad im Schonwaschgang. Hierbei wäre es wichtig ein tensidfreies Waschmittel zu verwenden, denn Lyocell kann auf bestimmte Tenside mit weißen Streifen reagieren. Den langen Kimonorah unbedingt in einen Waschsack geben, damit er nicht in der Maschine irgendwo hängen bleibt. Außerdem ist auch nach dem Waschen Vorsicht geboten. Im nassen Zustand ist die Faser am sensibelsten. Daher, bitte vorsichtig aus der Waschmaschine nehmen. Danach kannst du ihn leicht ausschütteln und glatt streichen und die Nähte ein wenig in Form ziehen. Dann gerne von innen mit ein wenig Dampf auf niedriger Temperatur bügeln oder noch besser steamen.

Bio-Baumwolle ist sehr unkompliziert. Baumwolle kann mit Wasser oder Wasserdampf schonend gereinigt werden. Zum Beispiel mit der Sprühflasche, die du auch für deine Pflanzen benutzt. Das Textil ein bisschen anfeuchten und aushängen lassen. Gerne auch an der frischen Luft oder einfach mit ins Bad hängen, da ist die Luftfeuchtigkeit so oder so höher.

Natürlich kannst du Baumwolle in der Waschmaschine waschen. Achtung beim Fleece aus Baumwolle, da bitte den eigenen Absatz über Fleece beachten.

Für die normale Baumwolle empfehlen wir 3o Grad im Schonwaschgang. Nach dem Waschen ausschütteln und glatt streichen. Dann gerne von innen mit ein wenig Dampf auf niedriger Temperatur bügeln.

Für die Reinigung empfehlen wir dir die umweltschonende Variante - häng den Cosy Fleece mit ins Bad. Der Wasserdampf gelangt ins Gewebe und beim Verdampfen nimmt er ungewollte Gerüche mit. Behandle ihn am besten wie kostbare Wolle, das mag er gerne. Immer schön auslüften, über der Heizung, im Bad oder auf dem Balkon. Und natürlich geht auch der alte Trick „ins Gefrierfach legen“ sehr gut. Als Pflegehinweis ist nur die Trockenreinigung möglich - Nassreinigung bitte nur auf eigene Gefahr, hier läufst du Gewahr, dass er eingeht und auch seine Weichheit ein wenig verliert.

Dein Cosy Fleece besteht aus 100% Bio-Baumwollfleece mit einer Stärke von 330g/m². Es handelt sich somit um ein absolut natürliches Material, welches dich im Winter angenehm wärmt. Ganz anders als beim Polyesterfleece wirst du hier keinen Hitzestau erleben, sondern eine angenehme Wärme. Anfänglich fusselt der Fleece ein wenig, das sollte sich aber nach einiger Zeit legen.

Wenn sich dann und wann kleine Knötchen bilden (das nennt sich Pilling), kannst du diese mit einem Fussel-Rasierer entfernen.

Fair Fashion

Der Begriff Fair Fashion ist nicht geschützt. Im besten Fall bezeichnet Fair Fashion Mode, die die drei Säulen der Nachhaltigkeit beachtet. Hierzu zählen der ökologische Herstellungsprozess, die soziale Verantwortung und ein nachhaltiges Wirtschaften.

Slow Fashion ist ein Gegentrend zur Fast Fashion Bewegung, der zur bewussten Entschleunigung in der Modeindustrie entstanden ist. Der Kernpunkt hierbei ist, sich wieder auf weniger Kollektionen mit reduzierter Stückzahl zu konzentrieren. Kleidung und ihren Entstehungsprozess mehr wertzuschätzen und dadurch einen bewussteren Zugang zu Konsum zu bekommen.

Fast Fashion produziert bis zu 24 Kollektionen im Jahr. Slow Fashion eher 2-4 Kollektionen im Jahr.

Wie der Name schon andeutet geht es hierbei in erster Linie um die ökologische Nachhaltigkeit und den Impact der Fasern. Welchen Fußabdruck hinterlässt die Herstellung, Beschaffung und Verarbeitung der Materialien?

Augen auf! Ein weiterer Sammelbegriff, der oft auch zu schnell verwendet wird. Vor allem wird die grüne Farbe oft genutzt um uns was zu verkaufen, was bei genauerem Hinschauen gar nicht so grün ist, wie gedacht.

Der Begriff ist ein bisschen tricky. Im Deutschen müsste das Hauptaugenmerk von Organic Fashion in der organische, also natürliche Faser liegen. Diese kann aus veganen Materialien bestehen, wie Zellulosefasern aus Holz oder Baumwolle, als auch aus tierischen Fasern wie Wolle. Der Begriff grenzt sich gegen anorganische Fasern wie Polyester, also Fasern aus Erdöl, ab. Ob die verwendeten Materialen konventionell oder biologisch hergestellt sind, ist in der Begriffsbezeichnung eigentlich noch nicht unbedingt mit erklärt. Im Englischen bedeutet der Begriff 'organic" auch "biologisch" und wird z.B. für "organic cotton" benutzt, was damit eben für Biobaumwolle steht. Ihr seht, alles gar nicht so klar. Auch in diesem Fall würde ich euch raten direkt die Fasern zu checken. Aus was ist meine Kleidung herstellt?

Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet „Null Müll“. Der Grundgedanke ist, die Entstehung von unnötigem Müll komplett zu vermeiden.

In der Mode bedeutet ein Zero Waste Schnitt, dass so viel wie möglich vom Stoff gebraucht wird, damit kein oder nur sehr wenig textiler Abfall entsteht. Das braucht einiges an Geschick, weil schon vom Entwurf der Schnittkonstruktion weg richtig geplant werden muss.

Recycling

Recycling heißt in erster Instanz, dass unbrauchbarer Abfall erneut einem Verwertungskreislauf zugefügt wird. Es gibt verschiedene Formen des Recyclings, sowie verschiedene Kreisläufe.

Upcycling bezeichnet das Aufwerten von unbrauchbarem Müll. Sprich, das neue Produkt gewinnt durch das Recycling einen Mehrwert. Zum Beispiel Lampen aus Elektroschrott. "Up" steht hier für den Zugewinn an Wert.

Hier wird es spannend.

Gehen wir von Baumwolle aus: Wenn Baumwollfaser recycelt wird, werden oft Preconsumer Reste der Textilindustrie verwendet. Hier findet eine stoffliche Verwertung der Baumwollfaser statt. Sprich, die eigentlich unbrauchbaren Stoffabfälle der Kleidungsproduktion fließen erneut in die Faserproduktion ein. Siehe mehr Informationen Faserrecycling.

Damit wird die direkte Wiederverwendung bereits verbrauchter Produkte in ihrer ursprünglichen Form bezeichnet. Ein gutes Beispiel sind Bierflaschen, die gereinigt und erneut befüllt werden.

Downcycling bezeichnet die Wiederverwertung von eigentlich unbrauchbarem Müll. Jedoch verliert das Produkt in diesem Fall an Wert. Viele Altkleider werden zu Dämmmaterial für Häuser oder als Putzlappen verarbeitet. Das sind klassische Fälle von Downcycling.

Hier geht es darum, wann der Abfall anfällt. Von Preconsumer sprechen wir, bevor ein Produkt bei der Endkonsument*in angekommen ist. Z.B. Stoffreste, die beim Zuschnitt von Bekleidung anfallen, oder auch Reste, die bei der Produktion von den Garnen und Textilen selbst entstehen.

Postconsumer Recycling bedeutet, dass aus Produkten, die bereits einmal von Konsument*innen verwendet wurden und dieser Form nicht mehr gebraucht werden können, neue Dinge entstehen.

Das beste Beispiel hierfür ist die PET-Flasche, die nach ihrem Gebrauch in der Lebensmittelindustrie gesammelt und eingeschmolzen wird. Hieraus wird oft recyceltes Polyester gemacht.

Greenwashing

Unternehmen investieren Zeit und Geld, um durch grünes Marketing, umweltfreundlicher und nachhaltiger zu erscheinen, als sie tatsächlich sind.

Diese Art der Schönrederei betrifft nicht nur das Thema Nachhaltigkeit, auch andere Themenaspekte werden oft marketingtechnisch ausgeschlachtet.

Von Pinkwashing ist die Rede, wenn Unternehmen durch ihr Marketing vorgeben, sich mit der LGBTQ+Bewegung zu identifizieren, um tolerant und fortschrittlich zu wirken. 

Wir kennen sie alle: die gute, alte, weiße Weste. Auch in der Modeindustrie geben Unternehmen oft Unmengen an Geld und Ressourcen dafür aus, um ihre Models weißer aussehen zu lassen. Durch Lichteinstellungen oder Nachbearbeitung von Fotos werden schwarze aber auch asiatische Models oft weißer retouchiert. Dieses Whitewashing betrifft zusätzlich zur Hautfarbe auch andere äußere Merkmale, wie Haarfarbe oder Haarstruktur.